39. Seraphines Entscheidung
Seraphines Entscheidung
(Die Dritte Ebene: Commervahn)
vor 1019 Jahren
von Uwe Vitz
Seraphine, die verräterische Zauberin aus Abracrad stand am Ufer des Grimmigen, Gerechten Sees vor
dem Palast des ehemaligen Höllenfürsten Gorax.
Noch immer lagen die Körper der sieben Höllenfürsten und ihrer Höllenlords mit ihren zerschmetterten Schädeln zuckend
um den Grimmigen, Gerechten See herum.
In dem gewaltigen See mischte sich noch immer die zuckende Hirnmasse der Dämonen.
Die Geister der Höllenwesen waren tief im Grimmigen, Gerechten Schmerz versunken.
Und unter ihnen war auch der Schwarze Fürst Nathas.
Ihr Geliebter.
Seraphine schloss die Augen.
Seinetwegen war sie bereit gewesen, die Zaubererstadt Abracard an Höllenkönig Ursatan zu verraten.
Aber Prinzessin Drachenstark hatte alles verdorben.
Der Rat der Zauberer hatte lieber dieser fremden Prinzessin, aus einer anderen Zeit vertraut, als ihr.
Immer wieder hatte sie versucht die lästige Prinzessin zu beseitigen.
Doch Prinzessin Drachenstark hatte mit Leichtigkeit alle Gefahren überwunden und die Stadt der Zauberer
gleich mehrfach gerettet.
Dann hatte die blonde Prinzessin sie auch noch als Verräterin überführt und sie in den Höllenschlund geschleudert.
Sie wäre verloren gewesen, wenn ihr geliebter Nahtas sie nicht gerettet hätte.
Doch dann war auch noch Prinz Löwenstark gekommen und hatte ihren geliebten Nathas grausam bestraft.
Seraphine ging zu dem noch immer zuckenden Körper von Nathas.
Seine Macht hatte sich gegen ihn gewandt, er würde noch Jahrhunderte so leiden.
Seraphine ballte die Hände zu Fäusten.
Sie konnte sich nicht einmal an Prinzessin Drachenstark und Prinz Löwenstark rächen.
Die beiden waren von Höllenkönig Ursatan tief in das Land der Finsternis verbannt worden und
würden bis in alle Ewigkeit durch endlos viele Welten ziehen, mit nur einer kleinen Chance die
Würfelwelt je wieder zu finden.
Doch dies war für Seraphine kein Trost.
" Mein Geliebter, was soll ich nur machen?" fragte Seraphine traurig.
" Ihm rächen, was sonst? " sagte da eine bekannte Stimme.
Seraphine drehte sich um.
Zerapahna, die Erste Dienerin von Höllenkönig Ursatan auf der Dritten Ebene, stand direkt hinter ihr und starrte sie mit ihren rot leuchtenden
Augen an.
Andere fürchteten die Dämonin, Seraphine nicht.
Für sie war Zerapahna, seit dem Nathas sie ihr vorgestellt hatte, so etwas wie eine Vertraute.
" Aber wie?" fragte Seraphine verzweifelt.
" Werde eine richtige Schwarzmagierin ", sagte Zerapahna.
" Dann kannst du uns Dämonen helfen, wenn wir Abracard in einigen Jahren zerstören."
" Aber eure Pläne sind doch gescheitert? " meinte Seraphine.
" Nein ", antwortete Zerapahna und ihre Augen leuchteten auf, " wir haben sie verschoben, Höllenkönig Ursatan
erholt sich auf der Zweiten Ebene von den Kämpfen und wird jeden Tag wieder mächtiger, bald wird er
auf unsere Ebene zurückkehren und dann vernichten wir gemeinsam die Stadt der Zauberer."
" Wollt ihr Dämonen mich denn als Schülerin haben?" fragte Seraphine.
" Sehr gerne ", antwortete Zerapahna und reichte Seraphine die Hand.
Seraphine ergriff die Hand der Dämonin.
Hinter der Dämonin bildete sich ein rot leuchtendes Portal.
Hand in Hand traten die Zauberin und die Dämonin hindurch.
Ende
.